Laut Überlieferung soll es die englische Königin gewesen sein, die sich um 1596 herum von William Shakespeare eine Komödie mit dem lebenslustigen Angeber Falstaff gewünscht hatte, wahrscheinlich ohne zu ahnen, was für ein erfolgreiches Opernthema sie damit inspirieren würde. Antonio Salieri, Otto Nicolai und Giuseppe Verdi, um nur einige zu nennen, haben mit dem dickbäuchigen Ritter Triumphe gefeiert.
Einer der ersten war jedoch der singspielerfahrene Komponist der Wiener Klassik Carl Ditters von Dittersdorf, der sich schon 1796 von Georg Christian Römer ein deutsches Libretto frei nach The Merry Wives of Windsor schreiben ließ. Damit gelang ihm, was wir sonst nur von der fast gleichzeitig entstandenen Zauberflöte kennen – die Verbindung von hochfeudaler Gesangsartistik mit massenwirksamem Unterhaltungstheater. Die lebensnahen Charaktere singen je nach Situation populäre Strophenlieder oder beklagen ihr Schicksal in virtuosen Arien. Zur Freude des Publikums geraten die Figuren in absurd-komische Situationen oder streiten sich in dramatischen Ensembles. Der berühmte Waschkorb und die Wäscheleinen aus Windsor sind hier zentrale Requisiten. Dabei steht die Kleidung nicht nur für das Tagwerk der Frauen, sondern auch für das Spielerische der Inszenierung. Es wird verkleidet und versteckt was das Zeug (bzw. die Leine) hält und alle Darsteller müssen sich in mehreren Rollen beweisen.